Mammographie-Screening-Programm: Zentrale Koordination und Qualitätssicherung in Deutschland
Die Kooperationsgemeinschaft Mammographie übernimmt seit 2003 die bundesweite Steuerung, Qualitätssicherung und Evaluation des Mammographie-Screening-Programms. Im Auftrag der gesetzlichen Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung sorgt sie dafür, dass Frauen im Alter von 50 bis 75 Jahren Zugang zu einem qualitätsgesicherten Früherkennungsangebot für Brustkrebs erhalten. Über 95 zertifizierte radiologische Praxen, sogenannte Screening-Einheiten, arbeiten nach strengen europäischen Vorgaben. Fünf regionale Referenzzentren in Städten wie Berlin, Oldenburg, Gießen, München und Münster sind für Fortbildung und Qualitätssicherung zuständig.
Brustkrebsfrüherkennung für Frauen: Ablauf und Vorteile des Mammographie-Screenings
Das Mammographie-Screening richtet sich an Frauen, die alle zwei Jahre zur Vorsorge eingeladen werden. Die Teilnahme ist freiwillig und wird von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen; auch privat Versicherte können teilnehmen. Die Untersuchungen finden in zertifizierten Praxen mit modernen, digitalen Geräten statt, die eine geringe Strahlenbelastung gewährleisten. Es werden Röntgenaufnahmen beider Brüste erstellt, die unabhängig von zwei Radiologen ausgewertet werden. Die Ergebnisse erhalten die Teilnehmerinnen in der Regel innerhalb von sieben Werktagen. Bei Auffälligkeiten werden weitere Untersuchungen wie Ultraschall oder Gewebeentnahmen angeboten, um eine sichere Diagnose zu ermöglichen.
Transparente Qualitätssicherung und Aufklärung im Mammographie-Screening
Ein zentrales Merkmal der Kooperationsgemeinschaft Mammographie ist die kontinuierliche Qualitätssicherung: Alle Screening-Einheiten werden regelmäßig zertifiziert und die Abläufe sowie Ergebnisse umfassend überprüft. Um Frauen bei der Entscheidung zu unterstützen, stellt die Organisation Informationsmaterialien in mehreren Sprachen bereit und legt Wert auf evidenzbasierte Standards. Offen wird über Chancen, Grenzen und Risiken des Screenings informiert. Aufklärungskampagnen wie „Gib Acht auf Dich“ begleiten die Informationsarbeit, insbesondere im Brustkrebsmonat Oktober.
Stärkung der Brustkrebsfrüherkennung durch bundesweite Zusammenarbeit
Dank ihrer umfassenden Struktur, der Orientierung an europäischen Qualitätsstandards und der kontinuierlichen Optimierung der Abläufe trägt die Kooperationsgemeinschaft Mammographie entscheidend dazu bei, die Brustkrebsfrüherkennung in Deutschland zu verbessern und die Heilungschancen für betroffene Frauen nachhaltig zu erhöhen.